Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Irina Babka |
Jahr: | 2021 |
Sheet: | Text mit Akkorden |
Aufnahme: | Link zur Aufnahme |
Originalmelodie: | "Rocky Road To Dublin", trad. |
Geschrieben nach alter Volksweise von Samara Silberkehl im Jahre 19 n.d.E., gewidmet dem strahlenden Kalderah, Hauptstadt des Östlichen Siegels.
Im schönen Blütenmond, da bin ich aufgebrochen
ließ Herzen hinter mir, zerschmettert und zerbrochen
Küsste Vaters Haupt, drückte meine Mutter
Letzter Abschiedsschluck, im Sack ein Brot mit Butter, dann machte ich mich auf
folgte Schicksals Lauf bepackt nach gutem Brauch mit Honigwein und Kuchen
Neues blaues Kleid strahlte schon von weit
Freudig und bereit Bestimmung mir zu suchen
Eins, zwo, drei, auf gehts:
Jag dein Glück und folge ihm über Stock und Steine,
Mach dem Schicksal Beine,
Auf nach Kalderah!
Bald drauf in Valensdorf ließ ich zur Rast mich nieder
Sang trotz Wanderschmerz mit den Soldaten Lieder
Füße taten weh, Stiefel durchgelaufen
Blutig meine Zeh, ich musste neue kaufen
doch statt für Lederschuh prasste ich im nu
Geld und Mutters Kuh für Schnaps aus Kohlgemüse
Grausiges Gesöff, wenn ich den Trottel treff
der solche Frechheit brennt dann muss er dafür büßen
Eins, zwo, drei, auf gehts:
Jag dein Glück und folge ihm über Stock und Steine,
Mach dem Schicksal Beine,
Auf nach Kalderah!
Durchs schöne Falkenstein gings weiter durch die Lande
Sankt Georg war mein Ziel, doch dort zu meiner Schande
wurde ich beraubt, eine Straßenbande
hats Säckel mir geklaut, ich tat so wie ichs kannte
und gerbte Räuberfell, Fäuste flogen schnell
lachte laut und hell als sie darniederlagen
dann hatte ich genug, Schluss mit Wanderspuk
Zum Hafen gings im Flug per Schiff nun abzureisen
Eins, zwo, drei, auf gehts:
Jag dein Glück und folge ihm über Stock und Steine,
Mach dem Schicksal Beine,
Auf nach Kalderah!
So kam es nun dass ich wohl unter weißen Segeln
auf der Träume Ziel mich schwimmend zubewegte
Sah sie schon von weit, schönste aller Städte
Strahlend rot und gold ihr Phönixbanner wehte
Am Kraken gings von Bord, Hallo Sehnsuchtsort,
geh nie wieder fort aus deinen bunten Gassen
Die Stadt hat mich verschluckt, nimmer ausgespuckt
wer heute nach mir guckt muss sich dort treiben lassen
Eins, zwo, drei, auf geht's.....
Jag dein Glück und folge ihm über Stock und Steine,
Mach dem Schicksal Beine,
Eins, zwo, drei, auf geht's.....
"Es war einer dieser Tage, an denen mir mein neu errungener Schreibtisch, Hermes' Ungetüm, an das ich nun Tag für Tag gekettet saß, die Luft dort abzuschnüren begann, wo die Seele ihren Atem nahm. Ich eilte ans Fenster, riss die hohen Flügel auf und ließ den Wind herein, vertrauten Besucher, den Sandbert nicht erst anzumelden hatte. Er wirbelte durch das Bureau und brachte den Odem der Stadt mit sich und als ich so stand und Kalderah von oben betrachtete, stellte ich mir vor, wie es war, die Goldene Hauptstadt zum ersten Mal zu betreten." - aus: "Stahlschwalbe - Die Memoiren der Samara Silberkehl"