Spielwelt(en): | Mitraspera |
Urheber:innen: | Jörn Junghänel |
Mitwirkende: | weitere Autor:innen |
Jahr: | 2009 |
Wir alle, die ersten Waffenmeyster der Elemente und wie der Verfemten, setzen uns für dieses Ritual an eine runde Tafel. Doch die Stühle waren gezählt von eins bis zehn und wir waren derer neun. Und so brach ein Streit aus, wer wo sitzen solle, doch niemand setzte sich. Doch Magicas Streiterin, Yshaelle, nahm den zehnten Stuhl und entfernte ihn aus dem Kreise. Und als bald setzte sie sich wo sie die verbliebenen Stühle trennte und gleichzeitig verband. Und dann sprach sie, wir wollen Toleranz und Akzeptanz üben und ein jedes Element soll sitzen neben einem Verfemten Element und anders herum. Was folgte, war schweigen. Doch dann ersann Manraidh, Streiter der Toten, einen Plan und sein Widersacher Erhyl tat es ihm gleich und so saßen Tod und Leben wo sie einander am weitesten auseinander waren und doch am nächsten wo der Kreis des Lebens sich schloß. Dann folgten die anderen. Und wenn ich in die Runde sah, wurde mir bewusst, dass dort wo Leben begann zu wuchern auch Sieche und Krankheit gediehen. Und dort wo das Feuer erlischt nur tote Asche übrig blieb. Und wenn ich blickte in die Augen von Mainraidh, dann sah ich Erleichterung, ob der Ferne zu seinen größten Ängsten. Schaute ich hingegen in die Augen von Gavus, den Streiter des Eises, so sah ich keine Regung, wo jeder andere ob der Bedrängnis verzweifelt wär. Ich selbst hingegen musste mit mir ringen. Blickte ich zu meiner Rechten sah ich Nemetis, eine Ausgeburt aller Widerlichkeit. Doch blickte ich zur Linken musste ich um meinen Verstand fürchten und um ihn nicht zu verlieren, wand ich meinen Blick ab und zu meiner Rechten hin.Und als wir alle saßen, stand einer wieder auf - Isgar, der Schmied - und feurig war sein Blick. Und er legte auf die Tafel, was er hatte geschmiedet in neun Tagen und was wir alle hatten erweckt in weiteren neun Tagen; der Dolch, der an jedem Schrein gewesen und der den Zauber jeden Elements gespürt. Seine Kraft soll den Träger seinem Element noch näher bringen und doch ein Gemeinsamkeit lehren. Heut sollt er die Blutsbruderschaft der ersten Waffenmeyster besiegeln, die uns vereinen und binden sollt an die Fairness im Duell. Mein Blick wanderte auf die leere Stelle zwischen Leben und Tod, und ich merkte, dass ich nicht der einzige war. Und so ergriffen wir jeder den Dolch, einer nach dem anderen so wie wir da saßen, beginnend am Anfang und schließend am Ende. Und der letzte schob ihn wieder zurück in die Mitte der Tafel. Ich blickte auf meine Hand, in die der Dolch noch eben geschnitten hatte. Blut rann dort hernieder und befleckte die Tafel. Und als ich um mich schaute, sah ich, dass auch des ihren Blut floss. Und obwohl ich schon derlei viele von ihnen niedergeschlagen hatte, wurde mir wie zum ersten mal bewusst, dass auch sie verletzlich waren. Doch der Dolch war unbefleckt, er leuchtete voll Kraft. Und dann erhoben sich erneut die Stimmen und ein jeder Waffenmeyster forderte den Dolch für sich. Ein jeder wollte der erste sein, der ihn trug, der seine Zeremonien damit abhielt. Jeder fühlte sich auserkoren den Blutsbruderbund am besten zu vertreten. Und wieder ward es Yshaelle, die eine Lösung ersann. Jener, der am meisten Arbeit im Angesicht seines Schweiszes in diesen Bund gesteckt hatte, sollte ihn als erstes vertreten und dann sollte der Dolch wandern an jedem neunten Tage in genau jener Reihenfolge in der wir heute saßen. Und alle sahen, dass dies der beste Weg sey. Schon bald wird der Dolch auch in meinen Händen liegen und durch mein Blut wird er mir die Kraft und Grazie meiner Herrin geben.
Gez. Aegis von der weiten Ebene