ITT Kriegshafen

Aus Mythopedia
Spielwelt(en):Mitraspera
Urheber:innen:Stefan Max
Mitwirkende:-
Jahr:2013

Man hatte dem Ort keinen schöneren Namen gegeben. Es war unnötig gewesen. Ein Ort, der einen Zweck kannte. Einen einzigen. Kereweschs Tor zum Seekrieg, sollte dieser jemals nötig werden.

Der Ort hatte weder Schönheit noch Majestät gekannt. Er war schmucklos. Und jene Schmucklosigkeit war es, die, vermutlich ungewollt, den perfekten Rahmen bildete, für das was nunmehr kam.

Als erstes hörte man das Geräusch. Ein Dröhnen, welches durch Mark und Bein ging, die Knochen Vibrieren ließ und alles andere Übertönte. Tonbecher wanderten in den Schränken und mit einem Mal sprach niemand mehr.

Alles war still. Das Geräusch war vom Meer gekommen, welches aufgepeitscht in kleinen Wellen kräuselte. Ein langer Moment, eine halbe Ewigkeit verging. Dann ertönte das Geräusch erneut. Näher, lauter... niemand wusste, wie man reagieren sollte... und nur wenige Menschen erkannten, dass das Meer näher kam. Von unsichtbarer Hand getrieben kroch Aquas Element die Kaimauer hinauf... und erst, als die vordersten Männer erschrocken bemerkten, dass ihre Füsse nass wurden, wurde klar, dass die Wellen höher wurden, immer höher. Wieder dröhnte das unheimliche Geräusch über die Szenerie, laut, alles andere verschlingend.

Wieder Stille. Niemand wagte etwas zu sagen, niemand lief weg, obgleich jeder sich fürchtete.

Dann sprang die erste Kreatur aus der Tiefe. Einhundert Schritte von der Hafenmauer entfernt brach das Monster aus dem Wasser, warf sich in die Luft und zeigte sich in all seiner majestätischen Größe.

Es war lang wie ein Schiff und schneeweiß. Seie Siloutte schlank... ein Jäger. Aus der Schnauze ragten zwei Stoßzähne, weiß glänzend und lang wie anderthalb Männer. Doch am wahrlich kuriosesten waren die Federn, die seinen gesammten Rücken bedeckten. Schwarz wie Nosgoriothstahl bedeckten sie seine Flossen und seinen Rücken. Als das Ding den höchsten Punkt seines Sprungs erreichte, drehte es sich in der Luft, als wäre diese sein Element, als könne es fliegen und sträubte das Gefieder...

Es regnete! Perlen, groß wie ein Taubenei fielen, platschend und zu Dutzenden aus seinem Gefieder. Mit einem klatschenden Geräusch, dass jeder Beschreibung spottete landete die Kreatur erneut im Wasser, übergoss die Zuschauer des Spektakels mit Salzwasser und dann...

Dann war es wieder ruhig, in Kerewesch am Kriegshafen. Und einzig die schimmernden Perlen, die Aqua seinem liebsten Kind, Miriel von Kerewesch, zum Geschenk gemacht hatte verblieben im Becken... Beweis dafür, dass es wirklich passiert war.